Schüler:innen entwerfen einen Speiseplan

Die Wirtschaftsschule Neuburg gehört zu den größten Wirtschaftsschulen in Bayern und wurde als eine von bayernweit 25 Schulen im Schuljahr 2022/2023 für das „Coaching Schulverpflegung“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgewählt. Das Coaching unterstützt Schulen in Bayern dabei, ihr Verpflegungsangebot zu verbessern und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schulfamilie zu fördern, den Lebensraum Schule zu bereichern sowie Schulklima und Schulprofil zu stärken.

Die Hälfte der 510 Schülerinnen und Schüler wird im gebundenen Ganztag beschult. Für das Mittagessen steht eine große Mensa zur Verfügung. Das gemeinsame Essen soll schmecken und Gelegenheit bieten, zu ratschen, zu entspannen und für den Nachmittag neue Kraft zu schöpfen.

Gemeinsam mit dem Coach, Claudia Wiedemann, hat sich die Wirtschaftsschule in diesem Schuljahr dazu auf den Weg gemacht. Im Essensgremium, bestehend aus Schulleitung, Vertretern der Lehrer und Schüler aller Jahrgangsstufen, dem Elternbeirat, sowie dem Caterer und Träger, wurden Ziele formuliert, um die Mittagsverpflegung   gesundheitsförderlicher, nachhaltiger, wertgeschätzter und wirtschaftlicher zu gestalten.

Am 24.01.2023 fand zur Steigerung der Teilnahme an der Mittagsverpflegung einer der wichtigsten Teile des Coachings statt: die Speiseplangestaltung.

Nach einer kurzen Einführung zu den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Schulverpflegung durch den Coach wie z.B. weniger Fleisch, Zucker und Fett, mehr Gemüse, Vollkornprodukte, durften ausschließlich die Schülerinnen und Schüler im Essensgremium aktiv den Speiseplan für 5 Wochen mit ihren Lieblingsessen gestalten. Die Festlegung unter den ernährungsphysiologischen Vorgaben erfolgte überaus engagiert und fair. So verteidigten vorwiegend die Jungs die Currywurst mit Pommes hartnäckig und fanden dafür an anderen Tagen gesündere Kompromisse, für die sich hauptsächlich die Mädchen stark machten: „Veggicurry mit Reis“ oder „Ofenkartoffeln mit Sourcreme“ wurden neben einem neuen Gericht „Pasta mit Lachssoße“ gewählt.

Interessant war für die Schülerinnen und Schüler, dass es gar nicht so einfach ist, einen Speiseplan zu erstellen. Sie lernten so, sich in die Rolle des Caterers reinzudenken. Vier Schülerteams werden alle Klassen über das Treffen rund um die Speiseplangestaltung informieren. Wünschenswert wäre, wenn der Wunschspeiseplan gut von den Schülerinnen und Schülern angenommen wird.

Das Projekt startet nach den Faschingsferien. Die von den Schülern festgelegten Lieblingsessen werden im Speiseplan besonders gekennzeichnet. Um das Wegwerfen von Essen möglichst einzudämmen, wurde seitens des Caterers nochmal auf die unkomplizierte Möglichkeit der Vorbestellung in der eigens dafür entwickelten App „WebMenü“ (bis spätestens 23 Uhr des Vortages) hingewiesen. Das spart nebenbei auch noch Geld, denn vorbestellte Essen sind um 0,50 € günstiger. Als weitere Ziele werden eine Verbesserung der Kommunikationswege, die Müllvermeidung durch mitgebrachtes Fast Food sowie die Gestaltung der Mensa verfolgt.

Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberbayern West begleitet das Coaching hilfreich durch verschiedene Workshops, auch zum Thema Nachhaltigkeit.